Ralf Kleemann im Interview
Photo by Erik Odiin / Unsplash
Ralf Kleemann im Interview
Photo by Erik Odiin / Unsplash

Im Interview: Ralf Kleemann von Foto Kleemann

Unsere Interview-Reihe geht weiter und so tauchen wir heute einmal etwas ein in die Welt von Ralf Kleemann – Betreiber des Blogs foto-kleemann.de Herausgekommen ist ein interessantes Interview mit vielen Infos und Insider-Wissen. Abschließend gibt Herr Kleemann noch 3 Tipps, die man bei der Reisefotografie berücksichtigen sollte.
Unsere Interview-Reihe geht weiter und so tauchen wir heute einmal etwas ein in die Welt von Ralf Kleemann – Betreiber des Blogs foto-kleemann.de Herausgekommen ist ein interessantes Interview mit vielen Infos und Insider-Wissen. Abschließend gibt Herr Kleemann noch 3 Tipps, die man bei der Reisefotografie berücksichtigen sollte.
Schon seit vielen Jahren ist Dario erfolgreich im Bereich Hochzeit und Fashion unterwegs und teilt auf epic photo gerne sein umfangreiches Wissen und Erfahrungen die er im täglichen Leben als Berufsfotograf erlernen konnte.

Inhaltsübersicht

Hallo Herr Kleemann. Bitte stellen Sie sich meinen Lesern kurz vor.

Ich bin Fotograf aus Berlin und lebe seit 10 Jahren in meiner Wahlheimat Hamburg, Jahrgang 74.

Wann ist bei Ihnen die Leidenschaft zum Fotografieren entfacht?

Ich bin schon immer viel gereist, mit meinen Eltern als Kind und Jugendlicher, während der Studiums, beruflich dann in meiner Freizeit. Als ich in Südamerika war, hatte ich das erste Mal eine Spiegelreflexkamera mitgenommen. Da hatte ich verstanden, was es heißt zu fotografieren und nicht zu knipsen.

Sie betreiben einen Fotografie Blog. Was genau findet man dort?

Ein bisschen von allem, was mit Fotografie zu tun hat. Berichte über Kurzreisen, Tipps für den Fotoalltag, Tests von Kameras und Objektiven und und und …

Welches Fotografie-Projekt war Ihr bisher Anspruchsvollstes?

Ich habe mal ein großes Ferienhaus mit Wandmotiven ausgestattet, wo die Motive im Stil und im Format zur Einrichtung passen mussten. Das hat viele Abstimmungsrunden gekostet, bis Auftraggeber und Fotograf zufrieden waren. Aber am Ende hat es sich gelohnt – das Ferienhaus hat ein ganz schönes Ambiente.

Haben Sie bereits Bilder ausgestellt?

Ja, das waren Streetfotografie Bilder, aufgenommen in Hamburg-Altona. Ich finde Streetfotografie spannend – man weiß während der Aufnahme vorher nie, ob man freundlich angesprochen wird, oder eins auf die Nase bekommt. In Deutschland ist Streetfotografie wegen des gesetzlichen Rahmens (Recht am eigenen Bild, etc.) ohnehin ein eher schwieriges Unterfangen. Ich mag diese Art der Fotografie, da sie schnörkellos das reale Leben zeigt.

Sie haben die Samsung NX500 intensiv getestet. Wie lautet Ihr Fazit?

Samsung hat gegenüber anderen, etablierten Herstellern von spiegellosen Kameras wie Sony, Olympus oder Fuji stark aufgeholt. Besonders der 4K Videomodus der NX500 schlägt den Wettbewerb, da dieses Feature in den meisten anderen Kameras noch nicht vorhanden ist. Mit der klaren Menüführung und dem griffigen Gehäuse mit gut zu erreichenden Rädern und Knöpfen kann die NX500 punkten.

Die Akkulaufzeit ist unerwartet hoch, fast auf Niveau einer DSLR. Der in den Objektiven verbaute Bildstabilisator ist aber nicht so gut wie der von Olympus oder Sony – und auch bei den Objektiven im Vergleich zu den meisten anderen Herstellern ist Samsung hinsichtlich Auswahl, Performance und Ergonomie nur Mittelmaß – für mich die größte Schwäche.

Was hat es mit der 30% Regel auf sich?

Wenn man sich die Entwicklung der Kameras, Computer, Smartphones etc. heutzutage ansieht, so fällt auf, dass es mit jeder neuen Generation nur einen kleinen Leistungssprung gibt, die größeren Leistungssprünge liegen bereits hinter uns. Man kann also auch getrost mal ein Modell auslassen und nicht kaufen.

Bei der Prozessorperformance im PC sind das inzwischen schon mehrere Generationen. Nach meinen eigenen Erfahrungen ist erst ein 30% Performancegewinn im Alltag spürbar. Das heißt, ich sollte mir erst einen neuen PC kaufen, wenn er tatsächlich 30% schneller ist oder aber wenn die Kamera eine 30%ige bessere Auflösung bietet etc. – im Prinzip bedeutet die Regel nur; nicht jedes neue Produkt kaufen, sondern nur jede 2. oder 3. Generation – das reicht aus, schont Geldbeutel und Umwelt.

Welche Ihrer Fotoreisen ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Jedes Land hatte immer etwas Besonderes, so fällt mir hier eine Auswahl schwer. Vermutlich würde ich aber die Reise nach Peru und Bolivien wählen, der Dschungel in Peru, die Anden, die historischen Stätten, das heilige Tal, der Titicacasee, und in Bolivien rauchende Vulkanen und die Salzwüste Salar de Uyuni. Das waren unglaubliche Kontraste mit tollen Fotomotiven.

Wohin soll Ihre nächste Fotoreise gehen?

Bei mir stehen Island und Feuerland ganz oben auf der Fotoreise-Wunschliste.

Gibt es Fotoblogs, die Sie besonders gerne besuchen?

Ja, ich lese gerne Neunzehn72.de von Paddy Ludolph und Gwegner.de von Gunther Wegner. Paddy schreibt sehr unterhaltsam und kurzweilig. Auf Gunther’s Blog bin ich regelmäßig, weil mich auch mit Zeitraffer beschäftige und er ein gutes Tool (LRTimelapse) für die Bearbeitung der Aufnahmen programmiert hat.

Zum Schluss würde ich mich noch über 3 Tipps freuen, die man Ihrer Meinung nach bei der Reisefotografie beherzigen sollte.

1. Kamera immer mitnehmen, nie im Hotel oder Auto lassen. Das Fotomotiv, das man hätte schießen können, kommt nicht wieder. Ist auch aus Diebstahlgründen besser, den Apparat dabei zu haben.

2. Nicht vor der Reise eine neue Kamera oder Zubehör kaufen. Jeder sollte sein Equipment kennen und damit vertraut sein. Auf der Reise sollte damit keine Zeit verschwendet werden.

3. Sieh Dich an dem Ort um wo Du bist, und fotografiere das, was hier besonders ist, und wie Du diesen Ort gerne in Erinnerung behalten möchtest.

 

Vielen Dank für das Interview!