Die grundlegenden Vor- und Nachteile der beiden Sensoren
Vor ein paar Jahren war es noch so, dass Vollformat-DSLRs mit einer höheren Megapixel Anzahl glänzen konnten. Allerdings hat sich dieser Vorteil innerhalb der letzten Jahre ziemlich relativiert und so gibt es heute so gut wie keinen Unterschied mehr. Das liegt daran, weil die Pixeldichte bei APSC-Sensoren stetig gestiegen ist.
Allerdings hat die hohe Pixeldichte der APSC Sensoren auch einen gravierenden Nachteil: Das Rauchverhalten ist deutlich ausgeprägter. Aus diesem Grund werden auf Konzerten, Parties & Co fast ausschließlich Vollformat Spiegelreflexkameras verwendet. Das liegt aber auch daran, weil man im Vergleich zu einer APSC Spiegelreflexkamera eine ganze Blende und damit mehr Licht gewinnt.
Ein weiterer Nachteil von APSC Sensoren ist ebenfalls in der geringeren Pixeldichte begründet. Es fehlt schlicht der Platz für mehr Bildinfos. Daher wirken die Fotos einer DSLR samt Vollformat Sensor immer knackiger. Das heißt, dass die Farben besser ineinander übergehen, die Details besser heraus kommen und die Bilder noch natürlicher wirken.
Des Weiteren ist die Schärfentiefe geringer und es fällt so leichter Bilder mit einem angenehm verschwommenen Hintergrund zu schießen. Natürlich ist auch das Realisieren von steileren Unschärfeübergängen möglich.
Allerdings haben Vollformat Kameras auch ihre Nachteile. So sind sie einfach viel teurer als ihre APSC Schwestern und Brüdern. Auch die Objektive, Blitze & Co kosten einfach mehr. Des Weiteren wiegen die Vollformat Kameras und die dafür passenden Objektive ein bisschen mehr.
Wo spielt welcher Sensor seine Stärken aus?
Im Folgenden werde ich ein paar Situationen vorstellen, wo der jeweilige Sensor seine Vorteile aus spielen kann. Aber auch die Schattenseiten möchte ich nicht verschweigen und so gehe ich auch auf Situationen ein, wo es Nachteile gibt.
Hier lohnt sich ein Vollformat Sensor
Wer viel bei wenig Licht fotografieren muss, sollte stets zu einer DSLR mit Vollformat Sensor greifen. Denn das Rauschverhalten ist geringer und man gewinnt noch eine Blende mehr Licht.
Außerdem kann man weitwinkliger fotografieren. Das ist gerade für Fotografen interessant, die hauptsächlich Landschaften und Architektur fotografieren.
Des Weiteren ist auch das Sucherbild von Vollformat Spiegelreflexkameras größer. Man tut sich also beim manuellen scharf stellen viel leichter.
Mit diesen Nachteilen muss man allerdings leben
Die Tiefenschärfe ist geringer und man muss die Blende so oft weiter schließen um alles scharf ab bilden zu können. Das kann z. B. beim Fotografieren von Menschenmengen ein großer Minuspunkt sein.
Durch den nicht vorhandenen Cropfaktor sind Teleobjektive leider viel teurer. Daher sollte man in Situationen, wo es auf jeden Millimeter Brennweite an kommt, lieber eine Kamera mit APSC Sensor verwenden. Man spart sich dann sozusagen den Telekonverter.
Ein weiterer Nachteil ist, dass der Abbildungsmaßstab bei der Makrofotografie geringer ist. Auch hier gilt wieder, dass man am besten eine Spiegelreflexkamera samt APSC Sensor einsetzen sollte.
Hier sollte man zu einer APSC DSLRs greifen
Der Hauptgrund, der für eine Spiegelreflexkamera mit APSC Sensor spricht, ist wohl der viel geringere Preis an sich und des darauf folgenden Equipments.
Wer oft in der Natur unterwegs ist um Tiere oder Blumen zu fotografieren, ist mit einer APSC Kamera besser beraten. Einerseits spart man Geld beim Objektivkauf, da die Teleobjektive einfach preiswerter sind und andererseits ist der Abbildungsmaßstab bei der Makrofotografie größer. Durch den Cropfaktor der Kameras werden die Brennweiten verlängert – d.h. bei Canon wird ein 50mm Objektiv durch den Cropfoktor von 1,6 zu einem 80mm Objektiv. Einige APSC Kameras habe ich im Folgenden für Euch zusammengestellt:
Hier haben APSC Sensoren so ihre Schwächen
Wer oft manuell über den Sucher scharf stellt, sollte nicht zu einer APSC Kamera greifen. Denn das Sucherbild ist nicht so groß wie bei Vollformat Kameras.
Außerdem beginnt das Bildrauschen früher und so eignen sich DSLRs mit APSC Sensor nicht unbedingt zum Fotografieren bei schwachem Licht. Man kann diesen Nachteil allerdings ein bisschen durch Objektive mit einer Anfangsblende von 1,8 aus gleichen.
Der Weitwinkel ist ebenfalls nicht so gut wie bei Vollformat Spiegelreflexkameras. Allerdings kann man auch diesen Nachteil mit dem richtigen Objektiv ein wenig ausgleichen. Man benötigt hierzu lediglich ein Super Weitwinkel Objektiv auch Fisheye genannt.
Für Vollformatkameras muss man allerdings nicht immer gleich ein Vermögen zahlen. Canon und Nikon bieten mit der 6D oder D610 schon attraktive Modelle knapp über 1000 Euro:
Benutzen Profis immer Vollformat Kameras?
Diese Frage wird mir in letzter Zeit sehr oft gestellt und ich finde, dass die Antwort hierauf gut in diesen Beitrag passt. Daher werde ich sie im Folgenden einmal kurz beantworten:
Pauschal gesagt, greift die Mehrzahl der Profis zu Vollformat Sensoren. Einerseits ist die Kamera und das Objektiv größer und andererseits kann man auch mal kleinere Ausschnitte des Bilds vergrößern ohne all zu große Qualitätseinbußen zu haben. Viele werden sich jetzt wundern warum ein oben erwähnter Nachteil, für Profis jetzt plötzlich ein Vorteil ist.
Vom Prinzip her handelt es sich hierbei um keinen Vorteil. Die Größe macht auf Laien lediglich einen besseren Eindruck. Denn hier gilt: Umso größer die Kamera und das Objektiv, umso professioneller ist der Fotograf.
Außerdem tut man sich beim manuellen scharf stellen aufgrund des größeren Sucherbilds leichter und man kann steilere Unschärfeübergänge realisieren.
Allerdings gibt es auch viele Berufsfotografen, die lieber zu einer Kamera mit APSC Sensor greifen. Meist liegt das daran, weil sie nicht so auf fallen möchten oder nicht so viel Gewicht herum schleppen wollen.