Hallo Herr Maaß. Bitte stellen Sie sich meinen Lesern kurz vor.
Bereits während meines Hochschulstudiums faszinierte mich die Welt der digitalen Spiegelreflex-Fotografie. Im Freundes- und Bekanntenkreis kam man dann auch recht häufig auf mich zu, wenn es um Pass- bzw. Bewerbungsbilder ging. In meiner Zeit als Werkstudent bei der Bosch GmbH – ich war dort als IG-Metallmitglied im Bereich der Mitarbeitervertretung tätig, wuchs der Gedanke, in Zukunft nicht als Angestellter tätig seien zu müssen.
Nach Abschluss des Studiums kam ich dann auch auf die Idee, Selbstständigkeit mit meinem Fotografie-Hobby zu verbinden. Als Kunde diverser Onlineshops für Fotografie war mir schnell klar, daß das ein zukunftsträchtiges Berufsfeld seien könnte. Ich nahm dann 2011 recht zügig Kontakt mit chinesischen Herstellern für Fotozubehör auf, woraus sich erst ein ebay- Shop und später ein richtiger Onlineshop – www.ares-foto.de – und eine Amazon-Präsenz ergaben.
Wann ist bei Ihnen die Leidenschaft zum Fotografieren entfacht? Wie kamen Sie dazu?
Schon recht früh schaffte ich mir eine digitale Kompaktkamera an. Das Gerät war für heutige Verhältnisse völlig überteuert und die Bildqualität war miserabel. Dennoch war es faszinierend, Bilder direkt per USB auf den PC übertragen zu können, ohne die Bilder erst aufwendig entwickeln lassen zu müssen.
Mit der Zeit wuchs dann das Bedürfnis nach einer Optimierung der Bildqualität und natürlich wollte ich Werte wie Belichtungszeit und Blende manuell einstellenkönnen. 2008 sparte ich mir dann eine Canon Eos 1000D zusammen, mit der ich in der Folgezeit sehr viel Spaß hatte.
Sie führen einen beliebten Onlineshop. Worin unterscheiden Sie sich von der Konkurrenz?
Viele größere Onlineshops setzen, was das Sortiment angeht, deutlich auf Masse. Bei mir ist es aber so, daß jeder neue potentielle Artikel erst einmal einige Wochen lang privat ausprobiert wird. Produkte, die hier nicht zu überzeugen wissen, werden dann erst gar nicht ins Programm aufgenommen.
Ein besonderer Schwerpunkt des Onlineshops ist die Low-Budget-Makrofotografie. So bieten wir die volle Auswahl an Retroadaptern und Zwischenringen, die auch ohne sündhaft teure Makroobjektive fantastische Aufnahmen ermöglichen.
Davon abgesehen heben wir uns durch den Kundenservice von der Konkurrenz ab. Jede Kundenanfrage wird ernst genommen und individuell beantwortet. Im Zweifel recherchieren wir auch selbst ein bestimmtes Kameramodell oder Objektiv, bevor wir etwa Auskunft zur Komptabilität geben.
Gibt es ein Produkt, das sich besonders gut verkauft?
Unser aktueller Bestseller ist eine Leder-Handschlaufe, die an Gurtöse und Stativgewinde befestigt werden kann: www.ares-foto.de/JJC-Profi-Leder-Handschlaufe-fuer-alle-DSLR-Kameras::44.html
Reißenden Absatz finden auch unsere Graukarten für den Weißabgleich: www.ares-foto.de/Graukarte-u-Weissabgleich:::19.html
Welche DSLR würden Sie Einsteigern empfehlen?
Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten, weil fast jeder Fotograf mit einer bestimmten Marke groß geworden ist, die er dann häufig auch weiter empfiehlt. Wenn das Budget begrenzt ist, würde ich persönlich eher zu einem günstigen Kameragehäuse greifen – etwa die Einstiegsmodelle von Nikon, Sony oder Canon – und dann zu einem sehr hochwertigen Objektiv greifen, wie z.B. das Canon Eos 70 – 200 1:4 L USM.
Auch sollte man den Markt der spiegellosen Systemkameras nicht aus den Augen verlieren. So bietet etwa die Sony NEX-Reihe trotz schlanker Abmessung eine hervorragende Bildqualität, die sich nicht hinter den „großen“ DSLRs zu verstecken braucht. Auch die Objektiv-Auswahl wird immer besser.
Sie betreiben auch noch einen Fotografie Blog. Was genau findet man dort?
Mein Blog unter www.ares-foto.de/blog/ ist recht breit angelegt. Neben der Vorstellung von Fotozubehör finden sich dort einige Tutorials, die sich speziell an Foto-Einsteiger richten. Z.B. wie ein Graufilter funktioniert oder wie man gute Infrarotaufnahmen zu Stande bringt.
Welche Kamera und Ausrüstungsgegenstände kommen bei Ihnen bevorzugt zum Einsatz?
Meistens verwende ich eine Canon Eos 600D. Je nach Einsatzort wird dann das entsprechende Objektiv ausgewählt. Am meisten Freude macht mir hier das bereits erwähnte Canon Eos 70 – 200 1:4 L USM. Leider ist es aber, in engen Locations aufgrund des fehlenden Weitwinkels kaum einsetzbar.
Ansonsten habe ich eigentlich immer eine kleine Graukarte in der Jackentasche. Mit einem manuellen Weißabgleich spart man sich oft die spätere Bildbearbeitung. In meiner Fototasche finden sich auch diverse Filter der Marke B+W. So etwa Graufilter, Polfilter und ein Clear-Filter, um die Objektive vor Kratzern zu schützen.
Wohin soll Ihre nächste Fotoreise gehen?
Leider kann ich aufgrund meiner Selbständigkeit keine größeren Reisen mehr antreten. Bei kleineren Ausflügen am Wochenende ist die Fototasche aber selbstverständlich immer dabei. Ohnehin fotografiere ich lieber im Studio mit Studioblitzen, großen Diffusoren etc.
Wo soll es mit Ihrem Blog zukünftig noch hingehen?
Ich würde mich über Gastbeiträge von anderen Foto-Bloggern freuen.
Zum Schluss würde ich mich noch über 3 Tipps freuen, die man Ihrer Meinung nach beim Fotografieren beherzigen sollte.
Wie bereits angedeutet, sollte man sich beim Weißabgleich nicht ausschließlich auf die Automatik der Kamera verlassen.
Wer gerne in der Natur fotografiert, sollte die Tageszeit nicht außer Acht lassen. So lassen sich bei Sonnenaufgang häufig fantastische Stimmungen einfangen, während dessen dieselbe Szene bei greller Mittagssonne wenig attraktiv erscheint.
Letztendlich sollte man sich auch über die Ausrüstung nicht zu viele Gedanken machen. Im Zweifel mit man mit einer Einsteiger-DSLR viel bessere Ergebnisse erzielen als mit einer teuren Vollformat-Kamera, wenn man mit den „richtigen“ Einstellungen, dem passenden Licht eine ganz bestimmte Situation festgehalten hat. Das läßt sich häufig auch nicht wirklich vorausplanen, insbesondere, wenn Menschen das Hauptmotiv darstellen.
Vielen Dank her Maaß für das nette Interview!