Wann wird welche Variante eingesetzt?
In der Regel wird der Autofokus immer dann genutzt, wenn einem nicht die Zeit für das manuelle fokussieren bleibt. Häufig ist das der Fall bei actionreichen Shootings, Tieraufnahmen oder der Streetfotografie.
Das manuelle scharf Stellen wird hingegen immer dann eingesetzt, wenn der Autofokus überfordert ist bzw. wenn man einen ganz bestimmten Punkt im Bild fokussieren möchte. Daher wird diese Methode hauptsächlich in der Portraitfotografie, bei Landschafts- und Makrofaufnahmen eingesetzt.
Sind dies starre Regeln?
Nein, denn es gibt auch Überschneidungen. So kann es z. B. bei Tieraufnahmen vor kommen, dass man selbst fokussieren möchte oder gar muss. Denn nur wenn der Schärfepunkt auf den Millimeter sitzt, erhält man ein richtig gutes Tierbild. Wichtig ist hierbei, dass man nicht auf den Kopf, sondern auf die Augen scharf stellt.
Dies gelingt aber nur, wenn das zu fotografierende Tierchen still hält und einem auch noch die nötige Zeit schenkt. Meist ist dies aber nicht der Fall und so muss man sich auf den Autofokus verlassen. Meist leistet dieser auch gute Dienste.
Er fokussiert allerdings in den seltensten Fällen genau aufs Auge. Das ist zwar nicht optimal, aber glücklicherweise kann man solche Dinge noch ganz gut mit Photoshop & Co aus gleichen.
Kann der Autofokus auch Schaden?
Ja, es gibt Situationen wo er einem das Bild ruiniert. Oft ist das der Fall bei der Makrofotografie oder einfach wenn man eine ganz spezielle Bildidee im Kopf hat. Denn beim Autofokus handelt es sich eben nicht um einen Menschen, der genau weiß was auf dem Foto scharf dargestellt werden soll. Der Autofokus ist und bleibt eben eine Automatik.
Daher kann es im schlimmsten Fall passieren, dass der Fokus völlig falsch liegt. Bereiche, die scharf sein sollten, sind dann zum Beispiel völlig unscharf oder zumindest so falsch fokussiert worden, dass auch Photoshop nicht mehr hilft. In solchen Fällen gibt es dann nur eine einzige Lösung, die Abhilfe schafft: Den Autofokus einfach aus zu stellen und manuell zu fokussieren.
Der epic photo Expertentipp:
Um die ungeliebten Fehlkofussierungen zu vermeiden, lohnt es sich, wenn man den Autofokus nicht auf die Bildmitte ansetzt. Denn in der Regel liegt der wichtigste Teil eben nicht in der Bildmitte, wie wir schon im Artikel über den Goldenen Schnitt gelernt haben.
Aus diesem Grund sollte der Autofokusmesspunkt immer an das zu fotografierende Objekt bzw. an den Bereich, der später scharf sein soll, angepasst werden. Das ist allerdings nicht all zu einfach und benötigt ein bisschen Übung. Das optimale Positionieren des Autofokusmesspunkts kann man zum Beispiel beim Fotografieren von schleichenden Katzen oder bei sich langsam bewegenden Objekten üben.